Da es allein mit der Anmietung von einem Wohnmobil noch nicht getan ist, werden wir hier in Zukunft auch gerne auflisten wo es überall einen Wohnmobilstellplatz in Europa gibt, denn wer mit dem Wohnmobil oder einem Wohnwagen unterwegs ist, der braucht normalerweise auch einen Wohnmobilstellplatz. Die Auflistung erfolgt dabei nach Land, sobald hier genügend Einträge gelistet sind damit es sich lohnt.
Vorerst geben wir hier jedoch erst einmal ein paar nützliche Tipps und Infos.
Wohnmobil-Stellplätze im europäischen Ausland
Wer mit dem Wohnmobil in Deutschland unterwegs ist, genießt das Recht, sich für eine Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz ausruhen zu dürfen. In der Regel sind davon Tiefgaragen, Parkhäuser, bewachte Parkplätze sowie Anwohnerparkbereiche ausgenommen. Doch wie ist das bei unseren Nachbarn? In welchen Ländern der EU ist das Übernachten im Wohnmobil im öffentlichen Raum legal und wo bekommen mobile Übernachtungsgäste richtig Probleme? Wir sind dem einmal nachgegangen.
Übernachtung auf Reisemobil-, Stell- & Campingplätzen in Europa
In den meisten Ländern der EU ist das Abstellen eines Wohnmobils weder auf öffentlichen Parkflächen noch auf Privatgrund gestattet. Die Gründe dafür sind vielfältig und haben vor allem mit der großen Beliebtheit dieser Länder unter Wohnmobilisten zu tun, denn wo eine Masse an Wohnmobilen jedes Jahr verkehrt, müssen spezielle Regelungen etabliert werden, um sowohl das Gemeinwesen als auch die Natur zu schützen, was durchaus nachvollziehbar ist.
Damit sich die zahlungskräftigen Wohnmobil-Reisenden aber dennoch gerne im Land bewegen, sind zumindest drei dieser Länder stark daran interessiert spezielle Stellplätze für Wohnmobile bereitzustellen. Dazu gehört neben Dänemark und Frankreich auch die Schweiz. Hier können sich Womo-Urlauber auf ein dichtes Netz an gut ausgestatteten und dennoch vergleichsweise günstigen Reisemobil-Stellplätzen verlassen.
Weniger wohnmobilfreundlich präsentieren sich hingegen Bulgarien, Estland, Griechenland, Großbritannien, Irland, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien und Ungarn. Hier dürfen Wohnmobilisten weder auf öffentlichen Parkflächen noch auf Privatgrundstücken übernachten. Da diese Länder zudem über keine oder nur eine schwach entwickelte Stellplatz-Infrastruktur verfügen, müssen Wohnmobilisten hier immer auf Campingplätzen übernachten.
Übernachtung auf Privatgrund
Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass es in jedem Land grundsätzlich erlaubt ist im Wohnmobil auf Privatgrund zu übernachten, wenn es der Eigentümer ausdrücklich erlaubt. Doch weit gefehlt! In nur wenigen Ländern dürfen Grundbesitzer einfach so Stellplätze für Reisemobile bereithalten. Zum einen unterliegt dies dem Sondernutzungsrecht und zum anderen stehen dabei auch Umweltschutzfragen im Raum. Generell erlaubt ist das Übernachten auf Privatgrund mit Erlaubnis des Besitzers daher nur in Finnland und in Lettland.
Übernachtung für maximal 1 Nacht
Die 1-Nacht-Regelung fällt meist in den Bereich des Gemeinrechts (in Skandinavien das Jedermannsrecht), welches die einmalige Übernachtung zum Zwecke der körperlichen Regeneration grundsätzlich auf allen öffentlichen Parkflächen erlaubt. Dennoch sollte vor Ort auf eventuelle Parkverbote für Wohnmobile geachtet werden, da es jeder Kommune selbst obliegt, Parkraum für bestimmte Fahrzeugklassen zu reservieren. Generell erlaubt ist die Übernachtung für eine Nacht jedoch nicht nur in Deutschland, sondern auch in Belgien, Norwegen, Österreich (außer Tirol), Schweden und Italien.
Plattformen wie Landvergnügen (Deutschland), Schau auf's Land (Österreich) oder France Passion (Frankreich) nutzen diese Regelung und bieten Stellplätze für maximal 24 Stunden auf ländlichen Betrieben, Bauernhöfen oder Weingütern an.
Tipps zur Stellplatzsuche im Ausland
Als wohnmobilfreundlichstes Land der EU hat sich Frankreich in der internationalen Mobilisten-Szene einen Namen gemacht. Denn hier sind immerhin noch mehr als 60% aller Womo-Stellplätze kostenlos und zudem meist gut ausgestattet. Zum Vergleich: In Deutschland werden auf knapp 53 % und in Italien auf fast 47 % aller Stellplätze Gebühren erhoben. Eine weitere Besonderheit französischer Reisemobil-Stellplätze ist deren oftmals hervorragende Lage, die einmal mit grandiosem Meerblick und einmal mit bester Innenstadtanbindung punktet.
Neben Ausstattung, Gebühren und Lage ist ein weiterer wichtiger Punkt die Sicherheit. In manchen Ländern ist es grundsätzlich anzuraten einen bewachten Stellplatz oder sogar einen Campingplatz anzufahren, da die Gefahr von Raubüberfällen hoch ist. Neben Innenstadtlagen gelten aber auch Stellplätze an Sehenswürdigkeiten als relativ sicher, da hier zuviel Publikumsverkehr herrscht. Grundsätzlich ist es immer ratsam, nicht allein, sondern im Verbund mit anderen Wohnmobilisten zu übernachten.